Jesus-Selfies Teil II: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebzweige

Vergangenen Sonntag war das Evangelium vom Guten Hirten. Der Evangelist Johannes identifiziert Jesus mit einem „Guten Hirten“, der sich liebevoll um seine Schafe kümmert. (http://www.klaus-heidegger.at/?p=3241 ) Heute lesen wir in im 15. Kapitel bei Johannes davon, dass Jesus seine Jüngergemeinde mit Rebzweigen vergleicht, die vom Weinstock her leben. Im Süden Tirols, dort wo Weinberge die…

Je suis Jesus: Jesus-Selfies und das Bild vom „guten Hirten“ – eine materialistische Exegese des heutigen Sonntagsevangeliums

Auf meiner gestrigen Radrunde über Mendelpass, durchs Nonstal und zurück entlang der Weinstraße nach Bozen entdeckte ich gleich über mehreren Kirchenportalen das Bild vom „Guten Hirten“. Das interessanteste davon war wohl in Kurtatsch. Jesus, der gute Hirte, trug nicht nur fürsorglich ein Schaf auf seinen Schultern, das sich dort sichtlich wohl fühlt, sondern wurde zugleich…

Kopftuchdiskurs reloaded

1        Kopftuchdiskussion als Dauerthema April 2018: Kopftuchverbot in Kindergärten und Volksschulen? Seit ich in der Schule unterrichte, seit nun 20 Jahren, entsteht in regelmäßigen Abständen eine öffentliche Diskussion darüber, ob Musliminnen ein Kopftuch tragen müssen oder ob sie dies in bestimmten Situationen oder im Zusammenhang mit ihrem Alter nicht tragen dürfen.[1] Das Tuch braucht tatsächlich…

Nach-Denken über die Auferweckung Jesu Christi am Beispiel der Emmausgeschichte

„Wir verfehlen von vornherein den Sinn von Auferstehung im allgemeinen und auch bei Jesus, wenn wir uns ursprünglich an der Vorstellung einer Wiederbelebung eines physisch-materiellen Leibes orientieren.“[1] (Karl Rahner) 1        Auferstehung verstehen Am Tag vor dem Beginn der Osterferien beteiligte sich eine Schülerin einer Maturaklasse intensiv am Gespräch über Auferstehung. Vier Jahre Oberstufen-Religionsunterricht und gemeinsames…

Auferstehung in politischem Sinn, das wäre …

Auferstehung wären Menschen, die endlich beginnen würden, nicht mehr die Ressourcen dieser Welt auszubeuten. Es gäbe keinen überbordenden Osterreiseverkehr mehr. Die Bevölkerung entlang der Transitrouten würde wieder den Frühling riechen können und nicht die Abgase, sie würde wieder die Vögel singen hören und nicht ein Rundumgedröhne des Massenverkehrs. Der Himmel wäre klar und nicht durchkreuzt…

Ostergefühle 2018 in Fülle

Ostern folgt bestimmter Dramaturgie: nach dem messianischen Jubel des Palmsonntags, dem eucharistischen Teilen des Gründonnerstags, dem Aufnehmen vom Kreuz des Karfreitags, dem Wahrnehmen der Leere des Karsamstags folgt das Halleluja der Osternacht. Die fünf Dimensionen der Karwoche – sie prägen das Leben der Welt: Begeisterung, die sich angesichts der Realitäten nicht durchalten lässt, gemeinsame Feiern,…

Josef, der zärtliche und rebellische Mann aus Nazareth

Idealistische Lesearten In den heimischen traditionellen Kirchen stehen viele von ihnen. Statuen von Josef.  „Nährvater Jesu“, so seine klassische Bezeichnung. Sein Kopf ist meist demütig zur Seite geneigt. Im einen Arm hält er zärtlich den kindlichen Jesus, in der anderen Hand ein Attribut aus der Tischlerzunft. Josef bekommt eine Rolle zugeteilt, die sich wie folgt…

Stephen Hawking und die postmoderne Gottesfrage am Beispiel des Biopics „Die Entdeckung der Unendlichkeit“

Hawking und die Gottesfrage anhand eines Filmes verstehen Ich bin Hawking sehr dankbar. Sein Wirken trägt wesentlich dazu bei, unser Denken und Philosophieren von einem entrückten, allmächtigen, weltfremden Schöpfergott, einem übermächtigen Wunderwuzzi-Gott, der über allen physikalischen Gesetzmäßigkeiten steht, zu befreien. Dadurch entdecken wir einen Glauben, der sich rational begründen lässt, der in sich logisch ist,…