Für das Klima durch Innsbruck

Freitag, 19.4.: Am Christoph Probst-Platz vor der Hauptuni in Innsbruck begann der Demonstrationszug von „Fridays for Future“. Wie gewohnt an einem Freitag. Anders als gewohnt war die relativ kleine Schar jener, die sich eingefunden hatte. Relativ in mehrfacher Hinsicht: Relativ klein in Bezug auf die Dramatik der Erderhitzung. Sie wurde in den vergangenen Monaten noch deutlicher: mit den aufeinander folgenden wärmsten Wintermonaten seit Aufzeichnungsbeginn; mit einem gigantischen Bergsturz im Bernina-Gebiet vor ein paar Tagen; mit Unwetterkatastrophen rund um den Planeten; mit weltweit zunehmenden Treibhausgasemissionen … und all dies auch mit einer andauernden Nonchalance von Regierenden und einer Ignoranz der Massen. Die realen Mehrheiten und Machtverhältnisse sind nicht bei den wenigen, die sich bei der Fridays-for-Future-Veranstaltung getroffen haben. Wir sind wenige – und doch wirksam spürbar. Es gilt: nicht aufgeben. Die Wissenschaft steht auf unserer Seite und deswegen trage ich gerne das Transparent der „Scientists for Future“ mit. Diesmal galt als Motto: „Wir fahren gemeinsam“ – und damit sollte auf die prekäre Situation hingewiesen werden, der die Busfahrerinnen und Busfahrer im öffentlichen Bereich ausgesetzt sind. Die vielleicht 200 Demonstrierenden, die diesmal dabei waren, vom Platz vor der Uni in einem weiten Bogen über die ansonsten prallgefüllten Hauptverkehrsstraßen zum Landhausplatz, waren wohl stellvertretend für die vielen: für die Nachkommenden, die auch noch ein Recht auf Biodiversität und klimatisch erträgliche Verhältnisse haben; für die aktuell von der Klimakrise bereits massiv Betroffenen und für all jene, die sich eine andere, eine bessere Zukunft wünschen, die nicht auf eine Zerstörung und Ausbeutung von Mensch und Umwelt ausgerichtet ist. Erinnert wurde bei der abschließenden Kundgebung auch an das EU-Renaturierungsgesetz. Damit es umgesetzt wird, braucht es auch Initiativen von Seiten der Landesregierungen. Daher sollen u.a. an den Tiroler Verkehrs-Landesrat Zumtobel viele Briefe geschrieben werden.


Meiner sieht so aus – als Anregung, dass noch viele weitere schreiben werden:

Sehr geehrter Herr Landesrat René Zumtobel,

Ich schätze Sie als Landesrat für Verkehr sowie die Tiroler Landesregierung in Umweltfragen als sensibel ein. Daher ist für mich bislang nicht nachvollziehbar, warum die österreichischen Bundesländer bzgl. der Umsetzung des EU-Renaturierungsgesetzes bisher säumig waren. Es liegt an den Bundesländern – auch an Tirol – wie Österreich den gesetzlichen Implikationen dieses Gesetzes zustimmen wird. Angesichts der Klimakrise wäre ein solches Gesetz notwendig, wie auch rund 6000 Stimmen aus dem Bereich der Wissenschaft festgestellt haben. Als Mitglied der Organisation „Scientists for Future“ ist mir dieser Hinweis auf wissenschaftlich erhärtete Fakten wichtig. Bei ihrem Besuch in Innsbruck hat Umweltministerin Leonore Gewessler nochmals betont, dass der Ball bei den Landesrätinnen und Landesräten liege, wie Österreich den Verpflichtungen aus dem EU-Renaturierungsgesetz gerecht werden könne.

Mit freundlichen Grüßen,

Klaus Heidegger

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