Drei Imperative angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise!

Welcome-Mat__600_450_q50-300x225Die aktuelle Asylkrise ist immer wieder auch Thema im Religionsunterricht. Hier ein kurzes Diskussionspapier für meine Schüler und Schülerinnen am PORG Volders.

1) Offene Grenzen für Flüchtlinge! Flüchtlinge willkommen!
Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Terror, politischer Verfolgung und Hunger sind, haben das RECHT – das MenschenRECHT – in den Staaten Europas aufgenommen zu werden. Dieses Recht darf nicht durch inhumane Gesetzgebungen und deren Vollzug – Dublin-Gesetze u.ä. – beschränkt werden. Angesichts der Flüchtlingssituation brauchen wir zuallererst die Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen – und das heißt auch: Weg mit Stacheldrahtverhauen, scharfen Grenzkontrollen und diversen Abschreckungsmaßnahmen. Vor allem die Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten des Nahen und Mittleren Ostens haben das Recht in europäischen Ländern aufgenommen zu werden, in dem sie und ihre Familien in Sicherheit leben können. Wer davon redet, die Grenzen dicht zu machen, muss das Sterben auf den Flüchtlingsrouten mitverantworten und schürt Ängste vor den Flüchtlingen.

2) Humane Aufnahme von Flüchtlingen!
Europa ist reich genug, um es sich leisten zu können, noch viel mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Es geht um die Prioritäten. In einem Kontinent, in dem 0,11% der Gesamtbevölkerung Flüchtlinge sind, ist noch so viel Platz! In Europa, wo für 1 Million Flüchtlinge 12,5 Mrd. Euro verwendet werden, zugleich aber 1000 Milliarden Euro an Steuerflucht von Konzernen und Superreichen verloren gehen, gäbe es noch genügend Kapazitäten. Es braucht den Willen zu teilen und die finanziellen Prioritäten richtig zu setzen.
Österreich ist mit seinen aktuell 51.000 schutzsuchenden Menschen in der Grundversorgung (17.9.2015) noch nicht am Ende. Experten wie der Flüchtlingskoordinator Konrad meinen, dass in Österreich mehr als 85.000 Flüchtlinge untergebracht werden könnten.
Flüchtlinge brauchen keine Soldaten, die an der Grenze patrouillieren.

3) Nein zu inhumaner Flüchtlingspolitik – Entscheidung in den Wahlkabinen
In den Wahlkabinen kann für oder gegen Flüchtlinge abgestimmt werden. Bekannt sind die Politiker und politische Parteien, die Flüchtlinge mit starken Worten in Herkulesmaschinen stecken wollen, wo sie in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollten. Bekannt sind jene, die unermüdlich davon reden, dass das Boot voll sei. Jene, die von einem sozialen Unfrieden reden, erzeugen selbst Unfrieden, weil sie sozial Schwache gegen die noch Schwächeren aufhetzen. Populistische Politiker schüren die Angst mit ihrer Wortwahl: Flüchtlingsströme würden unseren Wohlstand gefährden; unter den Flüchtlingen seien vor allem Menschen, die nur auf besseren Wohlstand aus seien; alles sei durch diese „Masseneinwanderung“ gefährdet – die Sicherheit, das Gesundheits- und das Bildungssystem. Man dürfe nicht zum Fremden in der eigenen Heimat werden. Wer so Ängste schürt, wer so gegen Flüchtlinge aufhetzt, schafft selbst Unfrieden im Land.

Klaus Heidegger, 17.9.2015,

Kommentare

  1. Danke Klaus Heidegger! Es ist wichtig dass wir Farbe bekennen. Merkel wird sehr kritisiert wegen ihrs „wir schaffen es“, aber wenn wir wollen, schaffen wir es wirklich. Merkel wüsste auch andere Sachen, etwa wieviel wir vom deutschen und europäischen Waffenhandel profitieren. Aber das alles ist Staatsgeheimnis durch welches die Lobbysten auch Politiker, die es gut meinen, vor sich her treiben. Aber was ist „gut gemeint“ wenn man die ganze Wahrheit weiß? Es wird immer deutlicher, wie verlogen Politik ist und sein kann. Darüber müssen wir noch viel nachdenken und aufdecken!

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