An der Krippe der Esel,
kein Schlachtross zum Reiten und Kämpfen,
an der Krippe Tier der armen Menschen,
Lasttier, Nutztier, Menschenfreund.
Später dann wird der Messias auf einem Esel in Jerusalem einreiten.
Menschen damals haben das Eselianische verstanden.
Sie setzen auf Esel und nicht auf Gewalt.
So kommt der messianische Heiland.
So kommt kein Heerführer.
So kommt der Friedensfürst –
so ganz ohne Gewalt, wie damals in Betlehem.
Galiläische Rebellen und jüdische Außgegrenzte
vertrauen und trauen dem Frieden des Himmels,
den verkünden die Engel über den Feldern von Betlehem.
Jahwe verleiht dem Stall fünf Sterne.
Ein erster Stern für Maria,
die Ja sagte zum Kind in extremer politischer Lage.
Ein zweiter Stern für Josef,
der zu Maria hielt trotz aller Widrigkeiten
und Mut hatte, zu seinen Träumen zu stehen.
Ein dritter Stern für die Hirten,
sozial-religiös Unreine und ökonomisch Ausgebeutete,
doch gerade sie erfahren als Erste die Kunde vom Heil.
Ein vierter Stern für den Ochs,
nicht gefährlich-mächtig wie ein Löwe,
nicht stolz wie ein Pfau,
nicht verschlagen wie ein Fuchs,
sondern demütig und dienend.
Ein fünfter Stern für den Esel,
kein Tier passt besser zum Kind an der Krippe,
zum ausgesetzten Gott,
der sich selbst verletzbar gemacht hat.
für ein eselianisches Weihnachtsfest
Klaus Heidegger
Danke, lieber Klaus, für berührenden Weihnachtsgruß! Na, eines hast du beim Esel (vorsichtshalber ?) nicht angesprochen – er kann ganz schön störrisch sein :). Aber das braucht er sicher auch, um mit den Lasten gut umgehen zu können und auch um drauf zu bestehen, dass hier der Weg vielleicht doch nicht passt (Esel sollen ja einen tollen Orientierungssinn haben und Wege, die sie mal gegangen sind, immer wieder finden) 🙂 !
Dir und deinen Lieben reichen Segen für die weihnachtliche Zeit und das Neue Jahr! Herzliche Grüße, Ulrike