Blau gefärbeltes Tal am grünen Inn – Nachlese zu den Gemeinderatswahlen in Tirol

Niemand kann sagen, er oder sie hätte nicht gewusst, wofür die FPÖ steht. Ihr Chef nimmt Vorbild an der Abschottungspolitik von Viktor Orbàn; ihre Mandatare nützen jede nur bietende Möglichkeit, um den Islam madig zu machen. Obwohl die Luft im Inntal grottenschlecht ist, treten FPÖ-Politiker hartnäckig für Tempo 130 auf den Autobahnen ein und pflegen das Image einer coolen Autofahrerpartei. Unmittelbar vor den Tiroler Gemeinderatswahlen hatte der FP-Parteichef bei Wahlkampfauftritten nochmals kräftig eingepeitscht, warum die Grenzen Österreichs dicht zu machen seien. In diesem Kontext sind die Wahlergebnisse in den größeren Städten und Gemeinden östlich von Innsbruck ein bedenkliches Signal. So sieht es für die FPÖ aus: Wattens (26,7 Prozent, +7,7 Prozentpunkte), Jenbach (26,5 Prozent, +10 Prozentpunkte), Schwaz (21,7 Prozent, +13,6 Prozentpunkte), Wörgl (21,3 Prozent, +2,3 Prozentpunkte), Hall in Tirol (21 Prozent; +14 Prozentpunkte), Kufstein (20 Prozent, +6,5 Prozentpunkte) oder in Kirchbichl (aus dem Stand auf 17,2 Prozent). Angesichts dieser Ergebnisse gilt heute: Es braucht noch viel Aufklärung, damit nicht immer noch mehr Menschen den populistischen Versprechungen Vertrauen schenken. Österreich darf nicht Jochberg werden!
Klaus Heidegger

Kommentare

  1. Hallo Klaus, als ich unser Ergebnis in Hall sah, habe ich richtig Angst bekommen. Und diese FPÖ hat jetzt eine tragende Rolle und ist sich ihrer Verantwortung in keinster Weise bewusst. Danke für deine Worte! LG. Maria

  2. Wir müssen uns noch viel mehr direkt in langen und geduldigen Diskussionen mit den Rechten auseinander setzen. Außerdem müssen wir endlich sehen, dass ein kleiner Teil ihrer Argumente stimmen zB wenn es um den Klassenkampf in der Unterschicht geht (arbeitslose Mindestsicherungsbezieher versus ebenfalls dort wohnungssuchende Ausländer und Flüchtlinge) Wir haben viel zu wenig Wohnraum.

  3. Es ist nicht nur die FPÖ. Und ja: Es gibt viele Menschen, die eine Arbeit suchen oder eine Wohnung, und beides ist inzwischen Mangelware. Die Wahlergebnisse spiegeln auch die Ängste der Bevölkerung wider. Die Angst z.B. dass der Kuchen einfach kleiner wird, wenn mehr Esser am Tisch sitzen. Diese Angst, ja, die wird MASSIV geschürt. Seit dem Sommer verbreitet die FPÖ mit ihren „Aposteln“ die „Frohe Botschaft“, dass sie für alles ein Patentrezept hat. Für sich hat sie es ja: einfach die Ängste weiter schüren. Mehr braucht sie nicht zu tun. Der Stimmenanteil steigt kontinuierlich. Wie auch die Flüchtlingszahl… Da helfen, fürchte ich, auch keine noch so geduldigen Diskussionen….

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