Wie im vergangenen Jahren gab es an einem besonderen Ort Tirols einen besonderen Akzent im Rahmen der vielen Feierlichkeiten rund um den Herz-Jesu-Sonntag. Friedenssehnsucht eint die unterschiedlichen Religionen. Frieden wiederum hat mit einem herzlichen Miteinander zu tun. Peter Jungmann brachte es als Obmann des Bischof-Stecher-Vereins auf den Punkt. Wer sein Herz öffne, öffne sich für den Frieden. Dieses herzliche Miteinander wurde durch die Musik von Flüchtlingen unterstrichen. Josef Federspiel und Edith Hessenberger vertraten die Gemeinde Telfs und unterstrichen die Bedeutung der Friedensglocke. Ihr Klang soll daran erinnern, dass Frieden ein besonderes Geschenk ist, das jedoch im Kleinen wie im Großen ständiger Bemühungen bedarf. Telfs gilt als Beispiel, wie Menschen mit unterschiedlichen Herkunftshintergründen friedlich miteinander leben können. Bernadette Fürhapter als Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung würdigte den Zusammenhang zwischen dem Engagement von Frauen und dem Frieden. Barbara Cia-Egger stellte Schwester Angela aus Mötz als ermutigendes Vorbild vor. Wie sehr sich die Religionen in ihrem innersten ethischen Kern gleichen, wurde in den Beiträgen von Durmus Gamsic – Vertreter der islamischen Hizmet-Gemeinschaft – und Andreas Gilgenberg – dem Vertreter der buddhistischen Gemeinschaft – deutlich. Die Imster Poetin Annemarie Regensburger las eines ihrer Gedichte vor. Ein männliches Gottesbild müsse durch eine feministische Kritik korrigiert werden. Gerlinde Busse von der Ökumenischen Initiative verband ihre Brückenbaugeschichte mit dem Friedensgebet von Franz von Assisi. Im Jubiläumsjahr 2017 verknüpfte Jutta Binder für die evangelische Kirche die Erfahrung, dass nach der Reformation Steine geworfen wurden. Heute gehe es darum, mit Kieselsteinen einander aufzuwecken und aufeinander zuzugehen. Dieses Miteinander schließlich betrifft vor allem auch jene, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind. Von der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit erzählte Alois Strasser. Am Ende der Veranstaltung trug der imposante Klang der Friedensglocke die Impulse hinunter ins Inntal und auf das Seefelder und Mieminger Plateau und stärkte vor allem die Herzen aller teilnehmenden Personen, um im Alltag den Frieden zu leben. Zur leiblichen Stärkung hatten Ortsgruppen der Katholischen Frauenbewegung im Anschluss eine Agape vorbereitet.
Klaus Heidegger, Vorsitzender der Katholischen Aktion der Diözese Innsbruck