- Bewusst und achtsam leben: Auf dich kommt es an!Die Ferien bieten besondere Möglichkeiten, an einem nachhaltigen Lebensstil zu arbeiten. Du hast mehr Zeit dafür und du kannst in 9 Wochen neue Verhaltensweisen einüben. Im Laufe eines Schuljahres schleichen sich aufgrund von Stress oder negativer Umwelteinflüsse oftmals Fehlhaltungen ein. Ein Ferientagebuch kann dir eine Hilfestellung sein, besser an und mit dir zu wachsen. Von Gandhi stammt der Satz: „My life is my message“. So wie du lebst, was du isst, wie du dich bewegst, … drückst du deine Inhalte aus. Es liegt in deiner Freiheit, ob du mit deinem Lebensstil signalisierst, dass dir Mensch und Umwelt wichtig sind. Du kannst bewusst anders leben, nämlich so, als wäre die Umwelt ein göttliches Geschenk, mit dem du achtsam umgehen kannst. Du kannst dich von einer Erwachsenenwelt unterscheiden, die die Welt an den Rand eines Abgrunds gebracht hat. Es liegt an dir. Es ist die tägliche Entscheidung für oder gegen ein Leben im Einklang mit der Natur und in Solidarität mit den Verarmten dieser Welt und den nachkommenden Generationen.
- Bewusst und achtsam essen und trinken, bio und regionala) Du kannst auf Nahrungsmittel verzichten, die deinem Körper schaden. Gerade der Sommer ist eine ideale Zeit für Obst und Gemüse. Die eingepackten, in Folien gewickelten, mit enormen Fett- und Zuckermengen produzierten Schleckereien sind unnötig und lassen deinen Körper nur zur Müllhalde geraten.
b) Du kannst auf Nahrungsmittel verzichten, die mit hohem Energieaufwand bzw. unter ökologisch bedenklichen Umständen produziert werden: Angesichts der grassierenden Wasserknappheit in Spanien ist es neben der hohen Transportkosten beispielsweise unsinnig, im Sommer spanisches Obst oder Gemüse bei uns zu kaufen. Hilf deinen Eltern beim öko-bewussten Einkauf von biologischen und regionalen Produkten.
c) Du kannst ausprobieren, ob du mit weniger Fleisch oder ganz ohne Fleisch auskommen kannst. Fleischproduktion ist in unseren Ländern großteils verbunden mit hohen ökologischen Kosten; die Art und Weise der Tierhaltung und Tierschlachtung, die mit dem hohen Fleischkonsum verbunden ist, ist ethisch bedenklich. Vielleicht schaffst sogar hin und wieder einen veganen Tag.
d) Genieße in unserem Land das Wasser, um das uns die halbe Welt beneidet – kristallklares Trinkwasser aus den Leitungen. Gerade an den heißen Sommertagen kann es deinen Körper erfrischen, während Getränke wie Cola deinen Körper nur unnötig aufschwemmen.
e) Zeitnehmen für’s Essen bedeutet einen weiten Bogen um McDonald’s, Burgerkings u.ä. Fast-Food-Einrichtungen zu machen. Slowfood statt Fastfood!
- Bewusst bewegen:
a) Sommerzeit ist in unserer Umweltvernichtungskultur zur Auto- und Flugzeugzeit geworden. Verstopfte Straßen, Staus, lärmende Autobahnen, Verkehrstote und Tausende Schwerverletzte, Dreck, Gestank, enormes Ansteigen des Flugverkehrs mit den so problematischen Folgen der Zerstörung der Ökosphäre … Du hast die Wahl: die Qualitäten des umweltbewussten Fortbewegens zu erforschen – zu Fuß, mit Rad, … oder in die Weite reisen mit Bahn oder Schiff. An wie vielen Tagen brauchst du eigentlich ein Auto zum Mitfahren, zum Kutschiertwerden, …? Du kannst auch deinen Eltern sagen: Nein, ich fahre lieber mit dem Bus, wenn sie dich „schnell“ um die nächste Hausecke bringen wollen. Bis 30. September gibt es noch die Möglichkeit, beim Fahrradwettbewerb von Klimabündnis Tirol (tirolmobil.at) mitzumachen.
b) Bewege deinen Körper – hinaus in die Natur, Einatmen der Wald- und Bergluft, sich von Bergseen tragen lassen, … Wir leben in einer gesegneten Natur, in der es so viel zu entdecken gibt. Den Fernseher brauchst du eigentlich nicht an diesen schönen langen Sommertagen.
- Bewusste Konsumverweigerung:
a) Um das Leben zu genießen, braucht es keine Genussmittel. Besonders der Tabakanbau hat verheerende Wirkungen in den Anbauländern und verschlingt enorme Mengen an Energie.
b) Mache es dir zum Ziel, möglichst wenig Müll zu verursachen. Die Verweigerung von Aludosen ist ohnehin klar, meist kann es auch gelingen, auf PET-Flaschen zu verzichten. Du hast wiederbefüllbare Flaschen ständig bereit und bei dir. Das ist cool. Wer eine Aludose kauft, beweist nur ökologische Dummheit. Die Energie kommt nicht von Energy-Drinks. Vermeide auch Plastik, wo immer es geht.
c) Mache in deinem Zimmer einen Energiecheck: Wie viele Geräte sind bei dir auf Standby geschalten – könntest du dir nicht einen Kippschalter kaufen, um all diese Geräte bei Nichtgebrauch vollständig abzuschalten, … ?
d) Achte beim Einkaufen stets auf das Herkunftsland. Mache es dir beispielsweise zur Übung, nicht Dinge zu kaufen, die aus so genannten Billiglohnländern stammen. Dahinter stehen sozial-ökologisch bedenkliche Arbeitsbedingungen. China ist ein Land mit der höchsten Selbstmordrate in den Produktionsstätten der Massengüterindustrie. Zugleich werden dort Menschenrechte weiterhin brutal mit Füßen getreten. „Made in China“ ist Unterdrückung von Menschenrechten und ökologisch verheerende Umweltpolitik durch Atom- und Kohlekraftwerke.
e) „Alles, was du zu viel hast, hast du einem anderen weggenommen …“ Mit deutlichen Worten hat Gandhi ein Grundprinzip formuliert und vorgelebt. Es gilt: Vermeide das, was unnötig ist, wenn es mit Ressourcenverbrauch und Belastung für das Klima verbunden ist.
- Smartphone-Pausen machen!
Aus gesundheitlichen wie ökologischen und sozialen Gründen kannst du dein Handy bewusst weniger benützen. Einige Zeit vor dem Einschlafen sollte das Handy auch wegen des Lichts mit einem hohen Blauanteil nicht mehr benützt werden. Dieses Licht verhindert, dass das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet wird, ein Hormon wiederum, das als Anti-Oxidans gilt und damit die Zell-DNA vor dem Angriff von Krebszellen schützt.
Und jetzt bist du dran:
- Wähle unter den obenstehenden Tipps und Anregungen drei Gedanken aus, die für dich wichtig sein könnten.
- Überlege dir dazu einen Schritt der Umsetzung – möglichst konkret! Das will ich tun!
- Überlege dir auch, wer dich bei diesem Schritt unterstützen könnte!
Schöne Ferien, Klaus Heidegger,
7. Juli 2017