Du musst gehen,
dorthin, wo die Menschen sind,
an die konkreten Orte.
So wie Jesus:
Er geht in die Synagoge.
Du musst die Zeit nützen,
den Kairos nicht verstreichen lassen,
er kann zur heiligen Zeit werden.
So wie Jesus:
Er geht am Sabbat.
Du musst die Aufmerksamkeit lenken
auf Menschen an den Rändern,
auf Menschen, die dich brauchen.
So wie Jesus:
Er sieht die verdorrte Hand.
Du musst die Nöte erkennen,
Notleidende ermuntern,
ihre Passivität zu durchbrechen.
So wie Jesus:
„Steh auf!“ sagt er zum Menschen.
Du musst Ausgrenzungen durchbrechen,
Systeme sprengen,
wenn sie Nöte erzeugen statt lindern.
So wie Jesus:
„Komm in die Mitte!“ befiehlt er dem Menschen.
Du darfst dich nicht kümmern
um das Gerede der anderen,
dem Gewissen sollst du folgen.
So wie Jesus:
Die Mächtigen fordert er heraus.
Du musst berühren,
was im Menschen an Hoffnung erstarrt
und Sehnsucht lähmt.
So wie Jesus:
Zärtlich berührt er das Verdorrte.
Du kannst Wunder vollbringen,
gehen und Nöte erkennen,
ermuntern und in die Mitte holen,
dem eigenen Gewissen folgen,
berühren und heilen:
so wie Jesus.
Klaus Heidegger, Zum Sonntagsevangelium Mk 3,1-6, 3. Juni 2018