Viele gute Gründe für einen verpflichtenden gemeinsamen Religionen- und Ethikunterricht (RUE)

Bildungspolitische Gründe

  • Religiös-ethische Grundbildung für alle Schülerinnen und Schüler (entsprechend dem Zielparagraphen 2 des SchOG)
  • Heterogenität, multireligiöse und multukulturelle Lebenswelten in den Schulklassen würde als Chance wahrgenommen
  • REU würde Integration und Inklusion verstärken; Differenzen nicht als Konfliktpotenzial begreifen, sondern Verständnis füreinander entwickeln
  • Gemeinsames interreligiöses und interkulturelles Lernen wäre möglich
  • Ethisches Lernen wäre nicht mehr „Ersatz“ (Ethikunterricht galt bisher als „Ersatzunterricht“)
  • Auch Konfessionsfreie haben Interesse, über Religionen zu lernen
  • Alle würden Grundkenntnisse über Religionen haben
  • Innenperspektive von religiös Eingebundenen würde nicht verschwinden, sondern könnte sich von SchülerInnenseite kommunikativ im Unterricht entfalten
  • In der Begegnung mit anderen wird die eigene Identität gestärkt und nicht vermischt
  • Gemeinsames Lernen über Religionsgrenzen hinaus
  • Klassen müssten nicht mehr geteilt werden
  • Zustimmung von Seiten der SchülerInnen wäre jedenfalls gegeben
  • Die Zeit ist längst reif für einen solchen Unterricht
  • Religiöse- und ethische Bildung würde gestärkt
  • Zusammenhang zwischen religiöser und ethischer Bildung würde als Prinzip gelebt
  • Ethikunterricht wäre nicht anstelle von Religionsunterricht, sondern das Lernen über und von Religionen wäre Teil des Lernens über Ethik
  • Ethikunterricht allein würde das Image haben: Ein Fach für „Gottlose“
  • Auch faktisch ist RU längst schon ein Religions- und Ethikunterricht geworden
  • Freiwilliger konfessioneller Unterricht würde damit nicht abgeschafft, sondern als Ergänzung weiter bestehen
  • Freiwilligkeit des konfessionellen RU würde dem Image von Religion nützen
  • Durch Beibehaltung des konfessionellen RU wäre dieses Modell auch konkordatskonform
  • REU könnte sich logisch aus dem bisherigen Religionsunterricht bzw. aus dem bisherigen Schulversuch Ethik heraus entwickeln (Lehrpläne daraus gestalten, …)

 

Administrative Gründe

  • RUE könnte als Zweistundenfach im Regelunterricht stattfinden (nicht als Randstunden abgedrängt)
  • RUE und konfessioneller RU würden nicht als Konkurrenzfächer erscheinen, sondern konfessioneller RU als Ergänzung
  • ReligionslehrerInnen wären für das Fach RUE mit entsprechenden Zusatzqualifikationen geeignete Pädagogen und Pädagoginnen; ebenfalls gibt es schon wie bisher die Ethiklehrerinnen und Ethiklehrer – wobei auch dort an religionskundliche Weiterbildungen gedacht werden kann
  • Kooperation zwischen Kirchen/Religionsgemeinschaften und staatlichen Stellen/Bildungsministerium/Bildungsdirektionen sowie den Ausbildungsinstanzen Universitäten/Pädagogischen Hochschulen in Fragen der Aus- und Weiterbildung

Klaus Heidegger, 28.1.2019