ganz weit war er oben
am Hof des mächtigen Kaisers
nicht eine glänzende Karriere war sein Ziel
nur Christus wollte er dienen
Sebastian entschied sich für ihn
so können wir leben:
zu Christus uns bekennen
in Nöten helfen
die Kranken heilen
die Träume nicht verstecken
nicht im Geheimen wollte er leben
öffentlich bekannte er seinen Glauben
nichts konnte ihn erschrecken
die Macht des Kaisers ihn nicht abhalten
Sebastian folgte dem Jesus
nicht allein hat er gekämpft
christliche Gemeinschaft hat er erlebt
nicht mehr mit dem Schwert
sondern mit offenen Händen
Sebastian lebte wie Jesus
die Pfeile konnten ihn nicht töten
Irene sah seine Wunden
Irene hat ihn gepflegt
Irene weckte sein Leben
so lebt Sebastian noch immer
Nothelfer wird er über Jahrhunderte genannt
in Pandemien beten wir heute
um Rücksicht und Achtsamkeit
um uns und andere zu schützen
um Kraft und Mittel die Kranken zu pflegen
Klaus.heidegger, Festtag des Hl. Sebastian, 20.1.2021
Ein Bild spricht mich mit Bezug auf die Thematik des Hl. Sebastian besonders an. Es zeigt die Hl. Irene, wie sie den Hl. Sebastian nach seiner Verwundung durch die Pfeile pflegt. Es ist vom Barockmaler La Tour. Seine Bilder sind durchweg dunkel gehalten und nur durch Kerzen erleuchtet. Aufgrund der Vorliebe für kontrastreiche Hell-Dunkel-Malerei zählt man ihn zur Gruppe der Caravaggisten. Das Stilmittel der Hell-Dunkel-Malerei wurde in der Spätrenaissance und im Barock besonders verwendet. Es zeichnet sich durch starke Hell-Dunkel-Kontraste aus, was sowohl der Steigerung des Räumlichen als auch der des Ausdrucks diente.
Zu meiner persönlichen Deutung: So wie der Hl. Sebastian durch die heilenden Hände der Irene wieder neu zum Leben fand, so können wir selbst immer wieder auch durch die liebende und heilende Gegenwärtigkeit von Menschen „zum Leben erweckt“ werden.