Denke ich an Advent, dann denke ich an Brücken. Fühle ich Advent, dann fühle ich Brücken. Die Brücken zwischen einem Ich und einem Du, zwischen Menschen, die sich besuchen auf verschiedenen Seiten und sich ebendort finden. Die Brücken zwischen Gruppen, die im Streit sind und es wagen, über die Abgründe von Hass und Misstrauen zu gehen, um sich zu begegnen, sich zu verstehen, sich zu versöhnen, sich zu trösten, sich in die Arme zu nehmen. Die Brücken zwischen Menschen und Natur, zwischen Menschen und Tierwelt. In all diesen Brücken sehe ich die Brücken, die gebaut werden zwischen Gott und Mensch, zwischen dem Himmel und der Erde, damit beide sich finden, damit Himmel wird auf Erde und Gott* wird Mensch. Der Advent lädt ein, dich und mich und uns, nicht Brücken abzureißen, sondern neue Brücken zu bauen und vor allem auch den Schritt zu wagen, über solche Brücken zu gehen. In der Begegnung finden wir Gott, sagte Martin Buber. In der Begegnung auf Brücken und über die Brücken. So kann Advent gelingen.
(Bild: Auf dieser Brücke über den Inn führt mein täglicher Schulweg