Berge wie Leben

Aus dem glitzernden Weiß des Schnees möchte ich Abertausende weiße Fahnen machen, die signalisieren: wir kämpfen nicht mit Waffen, wir werden nicht schießen, nichts rechtfertigt das Töten von Menschen, kein Befehl darf es mehr dazu geben.

Aus dem kräftigen Blau des Himmels, den keine Grenzen durchziehen, will ich die Kraft schöpfen für eine Welt, in der Menschen nicht wegen der Grenzen sterben, für ein Leben, in dem Menschen sprengen die Grenzen, um Liebe zu leben.

Vom kräftigen Wind lasse ich trocknen Tränen über die dystopischen Bilder im Heute, über das Töten der Grenzen wegen und über die Schmerzen, die neue und alte Grenzen bedeuten.

Am Gipfel des Berges mit seinem Kreuz denke ich an jenen, der lebte, um die Feinde zu lieben, der starb, um die Spiralen der Gewalt zu durchbrechen, der auferstand in all jenen, die an seine Botschaft des Gewaltverzichts glauben.

Im Spiel mit den Kräften des Planeten suche ich Balance, um nicht zu verzweifeln am Leben mit all dem Schweren.

Klaus … am Zischgeles in den Stubaier Alpen, 3004 m, Sonntag 27.2.2022