solange bunte Blumen blühen am Weg
zum Innehalten und Träumen verleitend
und Gefühle wie Schmetterlinge frei flattern
weil ein verständnisvolles Du dich begleitet
solange Sonne scheint am Weg
wie ein Lachen gegen die Verzagtheit
und Augen strahlen noch mehr als die Sonne
weil ein aufmunterndes Du dich erheitert
solange Regen fällt auf dem Weg
sich mit Tränen vermischend
trocknend durch Wind und Worte
weil ein tröstendes Du ist dir nahe
solange Himbeeren nähren am Weg
und Moosbeeren noch dazu
solange bleiben Tollkirschen und Seidelbast am Strauch
weil ein liebevolles Du ist bei dir
klaus …
- August 2022
Meine Gedichte kennen keine Reime. Sie würden mich im Fluss des Schreibens einengen. Bei den großen Dichtern zu Beginn des 20. Jahrhunderts sprach man von Expressionismus. Mit ihnen will ich mich nicht messen, doch sind mir ihre Texte sehr nahe. Georg Trakl ist nur einer von ihnen. Meine Gedichte spiegeln Erfahrungen und Träume wider. Ein Thema ist stets im Zentrum: Ein Du. Manch religiöse Menschen würden dieses Du als Gott bezeichnen – eine Kraft, die immer bei dir ist, besonders aber dann, wenn scheinbar sonst kein Halt mehr geschenkt ist. Doch dieser Gott* taugte wohl nicht wirklich in meinem Leben oder würde zur Projektion, wenn dahinter keine realen menschlichen Erfahrungen stünden. Was aber, wenn dieses Du nicht mehr erfahrbar ist oder sein Du-Sein verliert, weil es weggeht?