Warum sich von Greta Thunberg distanzieren? Ist Kritik an der israelischen Kriegsführung erlaubt?
Einige Greta-Kritiker und noch mehr einige der Medienmenschen, die Greta Thunberg nie mochten, weil sie nicht mochten, dass Menschen aufstehen gegen die Zerstörung des Klimas, diese Greta-Gegner bewerfen nun hämisch Greta Thunberg mit Vorwürfen, sie sei antisemitisch, weil sie auftritt mit einem Palästinensertuch und die Besatzung anspricht und von den Menschenrechtsverletzungen gegenüber dem palästinensischen Volk erzählt. Man will ihr das Wort verbieten und das Mikro aus der Hand reißen, weil sie dürfe nicht aussprechen, was tatsächlich geschieht: Ein brutaler Vernichtungskrieg im Gaza, eine fortdauernde Besatzungspolitik und Enteignungen in der Westbank. Wer dieses Unrecht und fortdauernde Gewalttaten jedoch anspricht, ist nicht gegen das Existenzrecht Israels, sondern will – so wie die Mehrheit im Staat Israel, so wie die Mehrheit der Jüdinnen und Juden, so wie die Mehrheit des palästinensischen Volkes, eine Koexistenz zwischen Israel und dem palästinensischen Volk, will Frieden und nicht Krieg, hasst den Terror und strebt nach politischen Lösungen. Man verlangt von Fridays for Future, sich zu distanzieren von Greta, so als könnte man sich distanzieren vom unermesslichen Leid im Nahen Osten, so als hätte Greta Thunberg etwas Unredliches gesagt, so als wäre sie nicht, wie die Mehrheit der Menschen gegen den brutalen Terror der Hamas. Greta spricht aus, und sie tat es bereits lange bevor es nun die Mächtigen im Weltgeschehen bis hinauf zum Präsidenten der USA heute tun: Feuerpause! Waffenstillstand! Stopp der Bombardierungen ziviler Infrastruktur im Gaza! Das ist nicht antiisraelisch und noch weniger antisemitisch. Wer jede Kritik an der Netanjahu-Politik als antisemitisch diffamiert, verharmlost letztlich das, was unter Antisemitismus zu verstehen ist.
In der Art und Weise, wie Greta Thunberg ein naiver und unrechtmäßiger Antisemitismus unterstellt wird, wird im Großen seit den Massakern vom 7. Oktober vor allem in deutschen und österreichischen Landen und deren führenden Köpfen und Leitmedien jede kritische Positionierung gegenüber israelischer Staatspolitik als antiisraelisch oder antisemitisch gebrandmarkt. Auf höchster Ebene wird der UN-Generalsekretär diskreditiert und die Politik der Vereinten Nationen als anti-israelisch verunglimpft. Das neutrale Österreich stellt sich gegen eine Resolution der Vereinten Nationen, die einen sofortigen Waffenstillstand fordert. Im Bereich der christlichen Kirchen wird die Aktion „Weltgebetstag“ als antisemitisch bezeichnet, weil in den zugrundeliegenden Texten palästinensische Frauen Gebete für Frieden und Gerechtigkeit formuliert haben.
Die Staatsräson, wie sie in Deutschland und Österreich von der Staatsspitze und den regierenden Parteien seit den abscheulichen Terrorattacken zelebriert wird, sollte sich an den Menschenrechten orientieren, die in gleicher Weise für alle Menschen gelten.
Feuerpause jetzt! Waffenstillstand! Freilassung aller Geiseln! Stopp der Bombardements! Es ist schon zu viel an Zerstörung, an Morden geschehen. Es kann nur eine gemeinsame Lösung geben, in der israelische und palästinensische Menschen gemeinsam Schritte der Versöhnung suchen. Dazu braucht es die gegenseitige Anerkennung des Existenzrechtes. Die Friedensgleichung lautet: Es kann keine Sicherheit für Israel geben ohne die Sicherheit für die palästinensische Bevölkerung. Die Bombardierungen auf Gaza in den letzten Jahrzehnten haben die Hamas stärker gemacht und im Endeffekt die Sicherheit Israels gefährdet. Würde die Hamas ausgelöscht werden, könnte sich noch eine schrecklichere Terrororganisation bilden. Es macht keinen Sinn, in keiner Logik dieser Welt, dass das Töten von 10.000 Menschen – darunter 4000 Kinder – irgendeine Sicherheit bringen kann. Die effizienteste Selbstverteidigung Israels wäre es, gemeinsam mit dem palästinensischen Volk Friedenswege zu suchen. Man muss den Menschen in Gaza eine Perspektive bieten.
Es braucht einen Diskurs über die Zweistaatenlösung. Ist diese überhaupt noch praktikabel? Was soll mit den vielen jüdischen Siedlungen geschehen? Wo liegt die Perspektive für die zwei Millionen Menschen palästinensischen Ursprungs, die heute im Staat Israel Seite an Seite mit Jüdinnen und Juden leben? Könnten nicht beide Völker und Nationen in einem gemeinsamen Staat gemeinsam leben, der Sicherheit für Jüdinnen und Juden und zugleich für Palästinenserinnen und Palästinenser bietet. Da muss die Vorstellung aufgegeben werden, auf beiden Seiten, einen eigenen Staat nur für sich selbst zu haben. Zwei eigenständige Staaten bedeuteten neue Trennungen, neue Zäune, neue Vertreibungen. In diesen schrecklichen Tagen von Krieg und Zerstörung gilt heute nochmals mehr, die Vision von Frieden zu nähren und ein Nein zu jeder Gewalt! Nichts anderes sagte und meinte Greta Thunberg. Der Einsatz gegen die Zerstörung der Schöpfung durch die Erhitzung der Erde und das Engagement gegen Krieg und für den Frieden haben zutiefst miteinander zu tun. Kriege und militärische Maßnahmen tragen wesentlich zum Klimawandel bei.
Greta Thunberg nutzt die Popularität aus der Klimabewegung um sich in andere Politikfelder einzumischen, das wird natürlich kritisch gesehen.
Ist die Arbeit gegen Krieg und dessen Zerstörungsgewalt nicht auch eine Arbeit für den Frieden? Wer für den Frieden arbeitet, arbeitet auch für das Klimabewegung. Friedensbewegung und Klimabewegung gehören zusammen!
Greta Thunberg hat mit ihrer Kritik recht – in der Umweltfrage und in der Frage des Friedens. Sie nutzt zum Glück ihre Popularität!
Es gibt keinen Frieden für unsere Umwelt ohne einen Frieden unter uns Menschen! Ein Atomkrieg würde alles zunichte machen!
Der Krieg des Staates Israels gegen Palästina und gegen die hilflosen Menschen im Gazastreifen ist ein Menschheitsverbrechen. Auch wenn man den Terror der Hamas verurteilt, stehen die bereits getöteten 15.000 Menschen dazu in keinem Vergleich zum Krieg Israels.
Greta Thunberg hat mit ihrer Kritik recht – in der Umweltfrage und in der Frage des Friedens. Sie nutzt zum Glück ihre Popularität!
Es gibt keinen Frieden für unsere Umwelt ohne einen Frieden unter uns Menschen! Ein Atomkrieg würde alles zunichte machen!
Der Krieg des Staates Israels gegen Palästina und gegen die hilflosen Menschen im Gazastreifen ist ein Menschheitsverbrechen. Auch wenn man den Terror der Hamas verurteilt, stehen die bereits getöteten 15.000 Menschen dazu in keinem Vergleich zum Krieg Israels.
DANKE, KLAUS, für den wunderbar treffenden ARTIKEL! –> Diskussionen über den Frieden kommen in unserer Gesellschaft nicht vor – es wird vorzeitig gewertetet, abgewertet und analog zum Konsum: ja, kann ich kaufen – nein, kann ich nicht kaufen – in Dafür und Dagegen eingeteilt –> in einer Demokratie wären Alternativen, Teil-Habe und Diksussionen, Konfliktkultur VOR jeglicher Wertung und Gewalt not-wendender denn je –> das neutrale Österreich könnte aktiv wie zu Kreiskys Zeiten Aufklärung und Friedenspolitik anführen! Deshalb: Fahne hoch für Israel UND Palästina !!! UND nach den Reggio Children in Italien gilt seit nach dem 2. Weltkrieg:
WE HAVE THE RIGHT TO LISTEN TO PEACE !
Danke, Klaus Heidegger, ich bin 100-prozentig ihrer Meinung und entsetzt und traurig über die derzeitige Antisemitismus-Debatte in den Medien. Die sogar unterstützt wird von Persönlichkeiten, die ich früher für gescheit gehalten und geschätzt habe
Lieber Klaus, danke für deinen Kommentar! Zu sofortigem Waffenstillstand und Verhandlungen gibt es keine wirklich humane Alternaternative! Im Nahen Osten und ich erlaube mir hinzufügen, auch in der Ukraine. Liebe Friedensgrüße, alois
Ich sehe es wie Klaus Heidegger. Klima- und Friedensbewegung gehören zusammen. Ohne Friede hilft uns auch das beste Klima nichts!
Und was Palästina und Israel betrifft: ohne Aufgabe er zionistischen Zielsetzung einen reinen ‚Judenstaat‘ (Herzl) zu errichten, wird sich ein gemeinsamer Staat nicht ausgehen. Da ist die Zweistaaten-Lösung der UNO realistischer.
Ich weiß nicht, ob es ein naiver oder ein bewusster Antisemitismus ist – aber es ist einer! Kein Wort von ihr zum Abschlachten von Männern, Frauen, Kindern am 7. Oktober. Nichts, null! Ich habe bisher nur Kritik an Israel gesehen. Sie hätte beim Klimaprotest bleiben sollen, das Thema unseres Jahrhunderts. Greta Thunberg ist Geschichte für die Klimabewegung.
Lieber Michael, vielleicht kennst du das Bild, wo neben Greta eine Jüdin einen Pappkarton hält mit der Aufschrift: JEWS for Gaza! Wenn Greta sagt: Stand with Gaza – dann ist es wohl nur böswillig zu behaupten, dass dies gegen Israel oder gar gegen die Juden gerichtet sei. Kennst du irgendeine Aussage, in der Greta Thunberg sich positiv zum Terror der Hamas geäußert hätte? glg
Kein Wort zum Massaker zu sagen und ein paar Tage später gegen Israel demonstrieren – das sagt alles! Sie ist als Klimaschützerin Geschichte.
Es ist schon vielsagend wenn die Medien berichten, dass Israel die Deutungshoheit verloren hat.
Wenn jemand das Leiden der Palästinenser anspricht, ohne das Leiden der Juden zu thematisieren wird er sofort als Antisemit gebrandmarkt. Wenn jemand über das Leiden der Juden spricht, ohne das Leiden der Palästinenser zu thematisieren ist das ganz normal.
Machen wir uns diese Doppelmoral einmal bewusst. Israel hat seit Jahren ein dreistelliges Millionenbudget um diese Meinungshoheit zu erlangen und zu erhalten.
Folgendes Kommentar auf englisch finde ich spannend, zumindest als Hintergrund für diese Diskussion. Das Kindern/Jugendlichen aktuell mehr Exptertise zugesprochen wird als manchen tatsächlichen Experten sollte zumindest „fragwürdig“ bleiben (ich weiß natürlich, dass die Erwachsenen für Umweltkatastrophen, Kriege etc. verantwortlich sind):
For non-Swedes it might be interesting to know that Greta described her life as being empty and that she was struggling to an extreme degree with multiple mental issues, primarily depression, up until the day she discovered climate activism at around the age of 13.
Her climate activism is LITERALLY just a way to cope with depression.
@boufns8
vor 15 Stunden auf: https://youtu.be/tqcDyHdbYd4?si=W9LCkD20ShLpC9Mu