Man fragt, wie der Feind vernichtet werden könnte und fragt kaum, warum ist der Feind Feind. Die Welt wäre so anders und man würde den Frieden erspüren, fragten die Feinde sich selbst, warum sind wir uns feind, was könnten wir tun, um uns zu verstehen, wie könnten wir Schritte setzen, um Dialoge zu pflegen über das, was Menschen zu Feinden macht.
Heilige Geistkraft, lass uns selbst immer wieder neu die Worte der Bergpredigt im Herzen und im Geiste bewahren und tatkräftig danach leben. Die Worte Jesu mögen gelten: „Liebt eure Feinde. Tut Gutes denen, die euch hassen.“
Man zieht sich zurück in Kriegskabinette und tagt in den war rooms und beschließt die Vernichtung der Feinde. Dort lassen sich Mächtige von Generälen beraten. Militärische Experten erklären uns die Waffen und wie Kriege gemacht werden, doch wer erklärt uns, wie Frieden gemacht wird ohne die Waffen? Die Welt wäre so anders, man würde den Frieden ertasten, würden jene, die über den Frieden forschen, und jene, die bereit sind die längst erprobten und erfolgreichen Strategien der gewaltfreien Intervention und Verteidigung anzuwenden, das politische Handeln bestimmen.
Heilige Geistkraft, schenke uns den Mut, jeden Tag wieder neu, Friedensstifterinnen und Friedensstifter zu werden.
Man rüstet nach und rüstet auf mit Milliarden, die in anderen politischen Bereichen dann fehlen, und die Welt wird mit jeder neuen Waffe, mit jedem neuen Panzer, mit jeder neuen Rakete nur noch unsicherer. Die Welt wäre so anders, würden Millionen in den Aufbau gewaltfreier Verteidigungskonzepte gesteckt; würden Tausende zu Friedensfachkräften ausgebildet werden, würden die Staaten nicht kriegstauglich und kriegsfähig gemacht, sondern Gesellschaften und Individuen auf Friedensfähigkeit hin orientiert werden.
Heilige Geistkraft, lass uns gewaltfrei, widerspenstig und widerständisch sein in einer Welt voller Kriege und Gewalt.
Klaus Heidegger, 25. 4. 2024
(Bild: Eingangsbereich zum Panoramagemälde Schlacht am Bergisel, Innsbruck)