In meinem Kopf bzw. auf meiner Bergtourenwunschliste hatte ich dieses Ziel schon lange. Wenn ich am Ostufer des Achensees schwimmen war oder mit meinen Kindern am dortigen Ufer verweilte, blickte ich auf den Bergkamm hinauf, der auf der Westseite des Sees steil hinaufragt. Heute ergab sich die Gelegenheit. Startpunkt ist in Achenkirch. Dort weist schon eine gelbe Tafel auf die „Seekarspitze“. Noch liegt dicker Frühnebel über dem Tal. Ich tauche nicht in den See, sondern in den zauberhaften Laubmischwald hinein. Ab der Seekaralm geht es dann richtig steil hinauf, manchmal im Zickzack, kurz auch über leichte felsige Passagen. Trittsicherheit darf hier nicht fehlen. Der Wanderweg verdient den schwarzen Punkt. Tief unten schimmert türkis-blau wie ein Fjord der Achensee. Der Aufstieg bis zur Seekarspitze (2053 m) dauerte weniger als 2 Stunden. Das Panorama ist beeindruckend. Im Norden läuft die Bergwelt nach Deutschland hin aus. Im Osten ist der Rofan und dahinter das Kaisergebirge. Im Süden geht der Blick bis zum Großvenediger und Großglockner. Im Westen sind die unzähligen Karwendelgipfel. Dann beginnt der schönste Teil: Die ca einstündige Panorama-Überschreitung zur Seebergspitze. Der Abstieg erfolgt dann am Westgrat über den Pasillsattel – auf rutschigen Steinen – und zur Seekaralm und dann einen schönen Waldsteig und das Oberautal zurück zum See bei Achenkirch. Insgesamt kommen so 16 Kilometer und 1450 Höhenmeter zusammen.