Monat für Monat – an jedem letzten Freitag im Monat, beginnend am immer gleichen Treffpunkt bei der Anna-Säule in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße, zum immer gleichen Zeitpunkt um 18.00 Uhr, treffen sich rund hundert Leute mit ihren Fahrrädern. Wohin die Fahrt nun führen wird, ist für Teilnehmende offen. Critical Mass und die Radlobby Innsbruck sind die Organisatorinnen. Es geht los. Hundert Klingeln, ein Lautsprecher-Rad mit kräftiger Musik. Wohin es geht, entpuppt sich erst beim Fahren. Ein blau-blinkendes Polizeiauto fährt voraus, ein anderes dahinter, und Polizeibeamte mit Warnwesten sichern die Straßen bei den Kreuzungen ab. Wo zur freitäglichen Stoßzeit meist Massenverkehr tobt, lärmt, stinkt, haben Räder die Straßen erobert. Die Stimmung ist gut. Wir wissen: Unsere Sehnsucht nach einer radfahrfreundlichen Stadt, in der Radfahrende nicht irgendwie an die Ränder gedrängt werden oder auf meist zu schmale Radstreifen, gefährdet durch Autofahrende, die es nicht schaffen, freiwillig Tempo 30 innerstädtisch zu fahren, eint uns. Passantinnen und Passanten an den Straßenrändern reagieren auf diese friedliche Demo meist friedlich und verständnisvoll. Nicht alle, die in den Autos sitzen und etwas aufgehalten werden, sind aber so freundlich. Das Highlight sind für uns jedenfalls immer die Kreisverkehre. Gleich mehrmals fährt die Radgruppe rundherum und zumindest für kurze Zeit kann der Massen-Frühabendverkehr ein klein wenig abgebremst werden.