Pfoner Kreuzjöchl

In einschlägigen Skitourenführern wird die Tour als „leichter Sonnen-Klassiker“ bezeichnet. Für mich war es die erster Tour dort hinauf gemeinsam mit einer Gruppe vom AV-Hall. Gemeinsames Gehen schafft neue Ziele, schenkt ein Gehen in einem anderen Rhythmus, bei dem mehr Zeit zum Reden, zum Genießen, zum Verweilen bleibt. Nach meinen oft einsamen Solo-Sprinttouren ist dies ein willkommener Ausgleich. Dankbar bin ich den Tourenführern, die sich kompetent um das Rundherum kümmern. Bis zum Gipfel des Pfoner Kreuzjöchl sind es von Navis aus keine 1200 Höhenmeter. Die Hänge in dem für die Tuxer Alpen oft sanft kupierten Gelände sind nicht steil. Das Blau des Himmels strahlt an diesem Samstag in der Mitte des Jänners mit dem Weiß des Schnees um die Wette, so als würden sie sich herausfordern: wer von uns hat heute eine kräftigere Farbe? Vom kleinen Gipfel mit dem stahlblanken Kreuz, in das ein roter, weißgemaserter Stein in die Mitte eingebunden ist, ist der Blick ins Inntal besonders eindrucksvoll. Sonnenseitig wollten wir aufsteigen – aus dem Navistal, nordseitig, ins Arztal hinunter, wollten wir abfahren. Der Blick vom Gipfel zeigte jedoch: Nordseitig sehen die Hänge weniger pulvrig und mehr nach windgepresstem Schnee aus. In den Südhängen hinunter zur Peeralm gab es noch flaumigen Schnee. Als ich am Gipfel stand und nach Norden blickte, dachte ich mit Dankbarkeit an die Hunderttausenden, die sich gegen die rechtsextremen Entwicklungen in Städten Deutschlands zu großen Kundgebungen zusammengefunden hatten.

klaus.heidegger

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